Mithras & Rhiannon

Im Jahre 300 nach Christus herrschte in St. Urban Mithras, der Gott der Sonne und des Lichts. Dieser war ein eifersüchtiger Gott und es trug sich zu, dass ein Mädchen hier lebte, strahlend schön und von allen bewundert. Doch nicht nur ihre Erscheinung, mehr noch, ihr sanftmütiges und gutherziges Wesen war so edel und von solcher Reinheit, dass Mithras immer eifersüchtiger wurde. Als sie schließlich zur Frau herangewachsen war, verliehen ihr die hüftlangen, feuerroten Haare, die smaragdgrünen Augen und die alabasterweiße Haut, wie es bei den Kelten typisch war, eine solche Anmut, dass Mithras nicht umhin kam, sie ebenfalls zu bewundern und zu begehren. Ihr Name war Rhiannon, nach der keltischen Göttin der Pferde. Denn obwohl die Römer dieses Gebiet erobert hatten, hielten die Bewohner an ihrem früheren Glauben fest. Dies war Mithras schon immer ein Greuel gewesen und eines Tages stieg er durch ein Portal am Mithrasfelsen hinab in die Welt der Sterblichen. Seine Gestalt war die eines Kriegers, mit narben­übersähtem, muskulösem Körper, sonnengebräunter Haut, dunklen Haaren und einem kantigen, harten Gesicht. Kein Sterblicher würde es wagen, sich dieser ehrfurchtgebietenden Erscheinung zu widersetzen. Doch Rhiannon war ein tugendhaftes Mädchen und wies ihn zurück - selbst als er sich als der Gott des Lichts zu erkennen gab. Mithras wurde wütend und verwandelte sie in eine Nymphe, einen
Naturgeist des Wassers. Von nun an sollte
Rhiannon im Urbansee hausen. Und
nur zweimal im Jahr, zu Mittsommer
und Mittwinter, darf sie ihre
menschliche Gestalt annehmen um
dem Sonnengott zu gefallen und
nochmals zu entscheiden, ob sie
sich seinem Willen beugt. Doch
selbst nach 1700 Jahren hält sie
an ihrer Tugendhaftigkeit fest ...

 

Besuchen Sie den Erlebnispfad
und begeben Sie sich auf eine
Reise mit Rhiannon, die seit
jener Zeit die Hüterin des
Urbansees, sowie all seiner
Bewohner und Pflanzen
geworden ist. Und vielleicht
werden Sie es sein, der am
Ende das Rätsel lösen und
den Bann brechen kann, um
Rhiannon zu befreien ...

Mithrasfelsen

(Römerfunde) oberhalb des Urbansees mit der Darstellung des Sonnengottes im Strahlenkranz. Der Grundgedanke der Mithrasreligion war der Kampf des Lichtes gegen die Finsternis. Beim sogenannten „Mithrasfelsen“ wurde eine Sitzgarnitur aufgestellt, um das in den Felsen gemeißelte Bildnis des „Sonnengottes im Strahlenkranz“ betrachten zu können und sich ein wenig von diesem Mithraskult, vom unbesiegten Gott Mithras, berieseln zu lassen.